Die große Illusion
Der Illusionsfabrik Kino wird hinter die Kulissen geschaut. Michaela Schwentner verdichtet ein bekanntes französisches Melodram mit traumähnlichen Sequenzen. Zwölf actionreiche Spielfilmszenen laufen bei Johann Lurf parallel ab und offenbaren so ihren dramaturgischen Aufbau. Hingebungsvoll gibt Mara Mattuschka die Operndiva und mit wunderbarer Verwandlungskunst auch deren alte Mutter.
Auch die Moderne des Kinos konstruiert das weibliche Subjekt, selbst wenn ihm die Skepsis gegenüber der Darstellung authentischer Emotion schon eingeschrieben ist. Am Filmset von X LOVE SCENES werden Liebesszenen mit Zitaten von Antonioni, Godard oder Tarkowsky, die nur die Reaktionen der Frau im Bild haben, geprobt und gedreht. Eine Schleife des Scheiterns, Wiederholens und der Auseinandersetzung. Ein „Film im Film“: Mit großem Formwillen verwebt Constanze Ruhm Fragen der weiblichen Psyche, des Kinos und der Hierarchien während der Arbeit an einem Spielfilm. (Brigitta Burger-Utzer)
Programm
la petite illusion (Michaela Schwentner, 2006, 4 min.)
(Ohne Titel) (Johann Lurf, 2004, 3 min.)
Comeback (Mara Mattuschka, 2005, 14 min.)
X LOVE SCENES (Constanze Ruhm, 2007, 58 min.)
im Anschluss an die Vorführung Gespräch mit den Filmemacher:innen
ein Programm von sixpackfilm